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Gas ohne Ölpreisbindung – so hängen Gas- und Ölpreise zusammen
Immer wieder ist von Gas ohne Ölpreisbindung zu lesen. Doch was genau heißt das? Gerade in Bezug auf Gas-, Strom- und sonstige Versorgungsanbieter herrscht bei den Verbrauchern Informationsnotstand. Zum einen, weil viele Dinge sehr verwirrend geregelt sind und sich auch immer wieder ändern, zum anderen, weil sie für den Verbraucher nicht richtig interessant sind. Dabei sollte sich jeder dafür interessieren – denn immerhin fließt das eigene Geld in ihre Taschen. Ob Gas ohne Ölpreisbindung jetzt gut oder schlecht für den Kunden ist – ohne Informationen kann der Verbraucher nur rätseln. Und ohne genügend Informationen kann das für den Kunden bedeuten
- Er zahlt zu viel
- Er zahlt für Dinge, die er nicht unterstützt
Was ist die Ölpreisbindung?
Ölpreisbindung in Deutschland bedeutet ganz einfach, dass der Preis des Gases an den von Öl gebunden wird. Diese Verbindung gibt es in Deutschland seit den 60er Jahren, in denen der Verkauf von Erdgas boomte. Zu Beginn waren an der Förderung von Erdgas vor allem die großen Ölfirmen beteiligt, die bald nicht nur mit Öl, sondern auch mit Erdgas handelten. Erdgas war damals neu auf dem Markt und es gab noch keine Richtlinien für den Verkauf und die Preise. Kurzerhand wurden die Preise an die von Öl gekoppelt. Bestimmt haben das die Erdgasproduzenten und die Ferngashändler, die das Erdgas am Markt angeboten haben. Da es keine vorherigen Beispiele gab, konnten sie den Preis völlig neu bestimmen.
Doch was genau bedeutet das?
Ganz vereinfacht gesagt bedeutet die Ölpreisbindung, dass die Preise von Erdgas sich denen von Öl anpassen. Wenn der Ölpreis absinkt, sinkt auch der Preis von Gas. Wenn der Ölpreis ansteigt, steigt auch der Preis von Erdgas. Alles mit einer zeitlichen Verschiebung von etwa drei bis sechs Monaten. Diese Verschiebung ist wichtig, da die Folgen sich nicht direkt im Preis bemerkbar machen. Da die Verträge jedoch meistens eine lange Laufzeit haben, ist schon im Voraus abzusehen, wie sich der Preis in den nächsten Monaten verändern wird.
Inwiefern betrifft die Regelung den Verbraucher?
Das Medium zwischen dem Verbraucher und dem Ferngashändler sind sie Stadtwerke oder andere lokale Gasanbieter. Bevor das Gas an den Kunden verkauft wird, muss es jedoch erst an den Gasanbieter verkauft werden. Dafür legen die Ferngashändler einen Preis für leichtes Heizöl fest – der Preis setzt sich aus einer 6/3/3 Komponente zusammen. Der Durchschnitt des Preises von sechs Monaten wird nach drei Monaten errechnet. Der Durchschnitt gilt danach für drei Monate.
Immer mehr Gasanbieter wollen diese Formel auch in den Verträgen mit den Kunden festhalten. Das hat zu einer kleinen Ölpreisbindung geführt. So sichern sich die Gasanbieter das Recht, bei einer eventuellen Ölpreiserhöhung auch eine Gaspreiserhöhung durchzuführen.
Diese Regel konnte nur bis zum Jahr 2010 durchgeführt werden. Danach hat der Bundesgerichtshof sie für ungültig erklärt. Die schwankenden Preise sind zu undurchsichtig für den Kunden und damit nicht gerechtfertigt.
Diese Regel betrifft jedoch nur die Verträge zwischen dem Verbraucher und dem Gasanbieter. Ferngashändler und Gasanbieter können weiterhin solche Klauseln in ihre Verträge aufnehmen.
Was bedeutet aktuell Gas ohne Ölpreisbindung?
Gas ohne Ölpreisbindung kann heutzutage bedeuten
- Gas ohne Ölpreisbindung in einem Vertrag zwischen Verbraucher und Gasanbieter
- Gas ohne Ölpreisbindung in einem Vertrag zwischen Erdgasproduzenten und Gasanbietern
Wenn der Gasanbieter also Gas ohne Ölpreisbindung kaufen möchte, verzichtet er damit auf Verträge mit der entsprechenden Formel. Dies hat zur Folge, dass sich Lieferengpässe für Erdgas schnell am Preis bemerkbar machen. Hier muss der Gasanbieter schneller mehr Geld zahlen, als wenn er einen Vertrag mit Ölpreisbindung hat. Wenn die Nachfrage nach Erdgas jedoch sinkt, ist das Gas günstiger zu erhalten.